Bei einer Veranstaltung der Bürgerinitiative „Walderhalt statt Windindustrie“ hat Revierförster Benno Picard Informationen zur Situation des Waldes vermittelt. Dies wurde von Windkraftbefürwortern kritisiert. Forst BW hat darauf reagiert und wird weitere Teilnahmen unterlassen.
Unsere Veranstaltung im Wald oberhalb Oppenweiler an der Hochstraße haben wir am 14. Januar durchgeführt. Geplant war eine winterliche Waldbegehung unter Führung des zuständigen Revierförsters, um Informationen zum Ökosystem Wald aus erster Hand zu bekommen. Unsere letzte Waldbegehung im November letzten Jahres, war für uns Teilnehmer ein sehr spannendes Erlebnis. Die Veranstaltung wurde gut angenommen und der Informationsbedarf zum Zustand des Waldes an der Hochstraße konnte durch den Revierförster jederzeit fachkundig bedient werden. Es war so spannend, dass alle Anwesenden sich eine Wiederholung im Winter vorstellen konnten. Diese Idee kam auch bei dem Förster sehr gut an und man ging auseinander mit der Gewissheit, dass man diese Art der Begehung wiederholen möchte. Wir waren voller Vorfreude, eine weitere Veranstaltung im Winter erleben zu dürfen.
Wie wir dann aber erfahren mussten, war dies so nicht mehr gewünscht. Dass Waldschutz und Windanlagen im Wald durch unsere Aussagen auf dieser Webseite nicht zusammen passen würden, hat wohl bei den Verantwortlichen dieses Vorhabens dazu geführt, dass man nicht mehr mit uns zusammenarbeiten möchte. Die politischen Entscheidungen der Landesregierung, die an den Forst weitergegeben wurden, müssen ohne Wenn und Aber umgesetzt werden. Es darf kein Zweifel aufkommen, dass man als Behörde das umzusetzen hat, was die Regierung vorgibt. Dann beendet man lieber die Zusammenarbeit und vergibt somit die Möglichkeit den Menschen die Achtung und den Umgang mit der Natur unmittelbar vor Ort näher zu bringen. Durch diese Absage zeigte man den Bürgern allerdings, dass hier wegen politischen und wirtschaftlichen Interessenskonflikten den lokalen Förstern eine Art Kontaktschuld vorgeworfen wird. Unserer Meinung und auch die des Bezirksleiters ist, dass es dazu keinen Grund gab oder gibt. Mit Fragen, was passiert, wenn man Windkraft im Wald installiert, ist man demzufolge schon auf einer Seite, die den Verantwortlichen nicht gefällt. Kein Dialog gewünscht? Wir denken, so kann man das zusammenfassen. Es bleibt ein fader Beigeschmack.
Das von uns organisierte Treffen mit dem Waldexperten wurde also wegen einer Absage durch den ForstBW in Eigenregie unserer Bürgerinitiative durchgeführt. Dass man so nicht die interessierte Bevölkerung mit Informationen aus erster Hand versorgen kann, war uns allen klar, aber wir haben uns der Herausforderung gestellt. Eingeladen waren Vertreter von regional ansässigen Organisationen, Parteien, die Gemeinderäte, Bürgermeister und natürlich alle Waldliebhaber, So kam eine stattliche Zahl der Besucher am 14. Januar zu uns in den Hochwald und lauschten den Ausführungen der BI-Vertreter. Es war auch Platz für kontroverse Diskussionen mit pro und contra Windkraft im Wald, aber es ging hauptsächlich um den Bestand und den Zustand des Waldes in den betroffenen Waldregionen. Wir wollten den Wald zeigen. Die anderen Themen werden auf unseren Infoveranstaltungen ja ausgiebig erläutert.
Die Backnanger Zeitung bkz und Murrhardter Zeitung nutzte dann auch diese Gelegenheit, um über diese Veranstaltung einen großen Artikel in der Ausgabe am 19.01.2023 zu bringen.
Ausdruck des Artikels: PDF bkz 19.01.2923 Waldbegehungen künftig ohne Förster
Quelle: Backnanger Kreiszeitung